Bunratty

Im Hof schossen ihm Wasser und Erdreich entgegen. Er eilte an ein Brunnen mit einem steinernen Bergmännchen vorbei. Eine Magd mit einem Kübel stapfte ihm entgegen. Aweidon lächelte sie an. Sie marschierte grußlos an ihm vorüber.

Echsentanz

Wer Ruinen sucht, ist mit Irland gut bedient. Kaum eine Ecke, in der nicht ein paar alte Klostermauern oder halb verfallene Normannentürme herumstehen. Bunratty Castle ist dagegen gut in Schuss – und wartet mit architektonischen Besonderheiten auf.

Der fast quadratische Mittelbau besteht aus dem Empfangs- und Festsaal. Von einem erhöhten Holzverschlag aus konnten Beobachter das Geschehen im Raum verfolgen. Vor allem der weibliche Teil der Bewohner profitierte davon. Im Keller lag der identisch große Gesindesaal, in dem die Bediensteten nach Geschlechtern getrennt schliefen (sagt man). Vier Türme mit Wendeltreppen führen zu unterschiedlichen Gemächern, darunter denen des Fürsten und des Kaplans.

Doch eigentlich steht Bunratty stellvertretend für viele Burganlagen, deren Geist in den Text eingeflossen ist. Sei es die Ronneburg der gleichnamigen Gemeinde, Burg Trausnitz in Landshut, Burg Eltz oder das Marburger Schloss – sie alle befeuern die Vorstellungskraft.