Marktkirche Wiesbaden

Aweidon betrachtete die Statue des Gojarus. Er trug eine Tunika, unter der seine muskulösen Beine hervorragten. Die Wurzeln an seinen Füßen rankten sich um sein Podest. An seinem Hals baumelte eine Hirtenflöte. Seine blinden Augen sahen hinüber zu Virgulot, die Hand hielt er wie flehend ausgestreckt. Wahrlich, der Gott der Natur genoss bei den Odonnyer kein hohes Ansehen.

Echsenbrut

Manchmal enthüllt ein Zufall, woher die Idee für ein Setting stammt. Bei mir führte der Besuch der Wiesbadener Marktkirche zu einem Aha-Effekt. Dort lauschte ich einmal dem Klarinettisten Giora Feidman. Der Altarraum war wohl so einprägsam, dass er in den Text einzog.

Wie groß die schneeweißen Heiligenfiguren am Altar sind, vermag ich nicht mehr zu sagen. Aber in meiner Vorstellungskraft sind sie menschengroß. Und wenn man sie – wie bei Heiligen üblich – mit Attributen versieht und multipliziert, kommt ein erstaunlicher Anblick zusammen. Man denke nur an die Terrakotta-Armee von Qín Shǐhuángdìs.

Die Hofkirche in Innsbruck steht jedenfalls weit oben auf meiner Besuchsliste. Die Statuen dort sollen sehr eindrücklich sein. Ich bin gespannt!