Versailles
Zwei damastbedeckte Tischreihen zogen sich durch den Raum. An einer Wand wechselten sich goldgefasste Spiegel und hohe Fenster ab. Kronleuchter aus Bergkristall hingen von der Decke, und die Kerzenflammen reflektieren Silber, Porzellan und farbenprächtige Stoffe.
Echsenbrut
Das Schloss des Sonnenkönigs steht wie kaum ein zweites für Pomp und Pracht. Peter der Große ließ sich von dem Bau ebenso beeindrucken wie August der Starke. So sehr er Zeitgenossen und Nachfahren imponierte, so enttäuscht war ich bei meinem ersten Besuch. Die Räume wirkten groß und leer, und für eine Idee über die Einrichtung muss man ins Metropolitan Museum nach New York fahren.
Doch die Fantasie beflügelt der Palast allemal. Die versteckten Türen zu den Dienstbotengängen aufzuspüren ist ein Sport für sich. Auch der Park mit seinen Wasserspielen liefert Stoff für Bücher. Und wenn man sich die leeren Hallen als einen Taubenschlag für Höflinge vorstellt, ahnt man die Strahlkraft des Palastes.
In Summe bleibt Versailles ein triumphales Vermächtnis – selbst wenn schon damalige Besucher über den antiquierten Baustil die Nase rümpften.