Teela
Myrah sprang die Bestie an. Ihr Schwung riss das Biest zu Boden. Ineinander verkeilt rollten sie herum, stießen krachend gegen einen Hocker, kamen zum Liegen, und unter Geschrei und Gefiepe der Echse rammte Myrah ihren Dolch in die Weichteile.
Echsentanz
Mattel und Heikedine König mögen mir verzeihen, dass ich mich am Cover der „Höhle des Schreckens“ vergreife. Für die stärkste Frauenfigur der Masters of the Universe mache ich jedoch gerne Werbung – auch wenn die Serie zu ihrer Zeit viel Naserümpfen hervorrief.
Vorab ein Disclaimer: In den Hörspielen kam Teela so lala weg. Mal musste sie gerettet werden, mal echauffierte sie sich ahnungslos über Adam, der als sein Alter Ego quasi im Alleingang alle Feinde platt machte. Und in der Folge „Teelas Verrat“ war ihr Verhalten einfach nur … unterirdisch.
Aber bei Kämpfen war Teela vorne mit dabei. Als Herrin der königlichen Leibwache hatte sie eine herausgehobene Stellung. Um ihr Frau-Sein machte niemand einen Aufriss. Sie war halt einfach gut. Punkt.
Besser fand ich ihre Rolle in den Zeichentrickserien der 80er- und 00er-Jahre. Sie präsentierten Teela grundsätzlich als gleichwertiges Mitglied einer Kämpfertruppe. Ob sie Maschinen flog oder reparierte oder Skeletors Schergen die Fresse polierte, hier machte sie echt Spaß.
Im Vergleich zu Xena, einer anderen, starken Heldin, war Teela nie Einzelgängerin. Ihre Leistung fügte sich stets in die eines Teams ein. Zudem wurde sie nicht von Dämonen ihrer Vergangenheit gejagt. Vermutlich hatte Xena als Figur einfach mehr Charaktertiefe.
Insgesamt fand ich Teelas Leistungen wunderbar unspektakulär und selbstverständlich – für sie, aber auch für alle um sie herum.